SPRACHE IM WANDEL
gewaltfrei kommunizieren



Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein Konzept zur Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, das bereits in den 1970er Jahren von dem amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelt wurde.
Heute ist es in Friedensarbeit, Mediation, Familienbildung, Therapie u.v.m. international verbreitet.

Die methodischen Anteile der GFK helfen direkt und punktuell, Konflikte oder Spannungen zu lösen. Gleichzeitig wirkt sie immer ganzheitlich, fördert die Fähigkeit, wahr- und anzunehmen, was uns selbst und andere wirklich bewegt. Wobei es nicht um Zustimmung geht, sondern um Verständnis – darum, offen zuzuhören und sich authentisch auszudrücken.

Grundlegend in der GFK sind diese vier Elemente:

Beobachtung von Interpretation unterscheiden zur Klärung –
was ist unbestreitbar passiert (= was hätten hier Kameras mitgeschnitten)?


Gefühle wahrnehmen und eigenverantwortlich damit umgehen –
was ist spürbar? Durch welches Geschehen im Außen wurde dieses Gefühl aktiviert (Auslöser)? Und welche Gedanken im Inneren (Ursache) begründen es?


Bedürfnisse erkennen, auf die die Gefühle und Gedanken hinweisen –
was ist das Wesentliche, das hier berührt ist? Worum geht es uns im Kern? 

Echte Bitten formulieren (statt verdeckte Forderungen stellen) –
durch welche Handlung könnte das Bedürfnis für alle hilfreich erfüllt werden?


Meist offenbart sich schon beim ersten Ausprobieren, wieviel effektiver wir uns so für Ziele einsetzen können: ohne Druck, Zwang oder Schuldzuweisungen – ohne Gewalt.
Das verändert viel, selbst wenn nur eine der beteiligten Personen mit GFK vertraut ist. Auch das macht sie so wertvoll für sozialen Wandel.


Meine Angebote zum Kennenlernen und Vertiefen der GFK gibt es hier.


Marshall B. Rosenberg, der die GFK entwickelt hat, arbeitete in seinen Trainings gerne mit zwei Tiersymbolen: Die Giraffe mit viel Überblick und dem riesigen Herzen stand dabei für eine Sprache, die auf Gewaltfreiheit ausgerichtet ist – die eigenverantwortlich, mitfühlend und auf Augenhöhe verhandelt. Das Wildtier Wolf stand für eine Ausrichtung auf Kampf oder Unterwerfung, für gewaltvolle Sprache, durch die Verbindung gestört wird oder abreisst. Die Idee der GFK ist, den Wolf nicht zu vertreiben, sondern ihn als Giraffe mit Sprachfehler zu erkennen – hinter die Worte zu schauen, die vielleicht verletzend sind. Und einander dabei zu unterstützen, eine lebensdienlichere Sprache zu lernen.


Marshall B. Rosenberg über Gewalt und Hoffnung, Krieg und Versöhnung (ein Interview auf Englisch)